Der Spanbaum

Zu einem der ältesten und mitunter auch bekanntesten Kunsthandwerke des Erzgebirges gehört neben dem Bereich des Holzdrechselns auch das sogenannte "Holzstechen".

Holzstechen ist dabei eines der am schwersten zu erlernenden Handwerksarten und fordert dem Ausübenden einiges an Geduld und auch Kraft, sowie Feingefühl ab.

Das bekannteste Endprodukt des Holzstechens ist der Spanbaum.

Spanbäume, welche im Prozess des Spanbaumstechens hergestellt werden, sind kleine Bäume aus Holz, welche durch ihre besondere Art des eingeringelten beziehungsweise aufgerollten Holzes an ihren Seiten zu faszinieren wissen.

Besonders wichtig ist die Auswahl des richtigen Materials zur Herstellung eines solchen Bäumchens. Nur wirklich geradlinig gewachsenes Lindenholz eignet sich für den Prozess des Spanbaumstechens.

Das Spanbaumstechen beginnt mit dem Herausarbeiten eines konischen Rohlings, welcher eine schmale Scheibe als Fuß bekommt. Der erste Schritt wird dabei zunächst gedrechselt. Dabei handelt es sich um das sogenannte "Langholzdrehen" oder auch "Langholzdrechseln" genannt. Das oftmals einseitig eingespannte Holzstück dreht sich dabei mit hoher Geschwindigkeit, während ein Stemmeisen oder vergleichbares Werkzeug gegen die Seiten des Rohlings gedrückt werden und dieser so seine konische, beziehungsweise zylindrische Form annimmt. Mit wenig Kraft und viel Gefühl wird das Holzstück dabei gleichmässig an allen Seiten abgeschliffen.

Anschliessend wird dieser Rohling in einen Schraubstock eingespannt und danach Span für Span mittels eines Stemmeisens gleichmässig abgehoben. Der Holzdrechsler setzt dabei das Stemmeisen kurz oberhalb des oberen Endes an, sticht mit dem Stemmeisen in das Holz und führt das Werkzeug richtung Spitze. Anschliessend wiederholt er diesen Schritt Stück für Stück bis er am Ende des Holzes angekommen ist. Auf diese Art und Weise rollt sich das Holz gleichmässig nach oben auf.

Dieses Handwerk ist dabei keinesfalls zu unterschätzen, denn es wird sehr viel Geschick und Können gefordert. Ein einziger Fehler, ein einziges Stück das abbricht und der gesamte Baum ist ruiniert. Es darf während der Herstellung also kein einziger Fehler passieren.

Das Spanbaumstechen zu meistern, bedeutet jahrelange Übung.

Spanbäume gibt es dabei in sehr unterschiedlichen Größen. Angefangen bei sehr kleinen Modellen von nur 5 Zentimeter Höhe bis hin zu 1 Meter (siehe Bild). Die Spanbäumchen sind nicht nur eine tolle Dekoration zu Weihnachten, sondern auch ganzjährig in Gaststätten und als Fensterdekoration. Erhältlich sind sie im Holzkunst-Fachgeschäft oder auch im Internet bei erzhuette.de! Da gibt es sie übrigens auch vergoldet und versilbert!

Je größer ein Spanbäumchen werden soll, desto schwieriger ist seine Herstellung. Gerade bei Objekten über 30 Zentimeter Höhe sind die benötigten Holzrohlinge schon so stark, dass einiges an Kraft notwendig ist, um das Holz in seine altbekannte Form zu bringen. Durch die immer mehr steigende Holzstärke kann es auch schneller zu einem Brechen des Holzes kommen.

Ausübende dieses Handwerks müssen auch darauf achten, dass alle Seiten des Spanbaums möglichst gleich aussehen und sich das Holz so gut wie möglich gleichmässig aufrollt.

Größenvergleich kleiner und großer Spanbaum Kind präsentiert kleinen Spanbaum

 

 

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